Andacht zum 14.Mai 2020

Zusammengestellt von Martin Eickhoff

Morgengebet oder Lied:

Deiner Güte Morgentau fall auf unser matt Gewissen; lass die dürre
Lebens-Au lauter süßen Trost genießen und erquick uns, deine Schar,
immerdar.
Ach du Aufgang aus der Höh, gib, dass auch am Jüngsten Tage unser
Leib verklärt ersteh und, entfernt von aller Plage, sich auf jener
Freudenbahn freuen kann.
Leucht uns selbst in jener Welt, du verklärte Gnadensonne; führ uns
durch das Tränenfeld in das Land der süßen Wonne, da die Lust, die
uns erhöht, nie vergeht.
(Christian Knorr von Rosenroth; Evang. Gesangbuch 450)

Aus Hiob 13: (Gute Nachricht) 

Hiob antwortete: Was ihr da wisst, das weiß ich allemal, darin nehm ich es gerne mit euch auf! Doch nicht mit euch, mit Gott hab ich zu reden; mit dem Gewaltigen lieg ich im Streit! Ihr selbst seid ratlos, deckt es zu mit Lügen; Kurpfuscher seid ihr, die nicht heilen können! Es wäre besser, wenn ihr schweigen würdet! … Tut ihr's für Gott, wenn ihr so schamlos lügt? Wollt ihr zu seinen Gunsten mich betrügen? Warum ergreift ihr denn Partei für ihn? Müsst ihr ihn etwa vor Gericht vertreten? Wie
wäre es, wenn er euch jetzt verhörte? Lässt Gott sich von euch täuschen wie ein Mensch? Er wird
euch ganz gewiss zur Rede stellen, wenn ihr geheimen Vorurteilen folgt. Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät? Schon der Gedanke müsste euch erschüttern! Wie Staub im Wind sind eure weisen Sprüche und eure Gründe halten stand wie Ton. Seid still, lasst mich in Ruh! Jetzt rede ich! Was daraus wird, das ist mir völlig gleich! Und wenn ich mich um Kopf und Kragen rede: Ich bin bereit, mein Leben zu riskieren. … Vor ihm zu stehen wär für mich schon Rettung; denn Heuchler kommen nicht in seine Nähe. … Nur dies, mein Gott, erbitte ich von dir, damit ich offen vor dich treten kann:
Zieh deine schwere Hand von mir zurück und fülle mich nicht mehr mit Angst und Schrecken.

Losung: 

Meint ihr, dass ihr Gott täuschen werdet, wie man einen
Menschen täuscht? (Hiob 13,9)

Lehrtext: 

Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch
selbst! Oder erkennt ihr an euch selbst nicht, dass Jesus Christus in
euch ist? (2. Korinther 13,5)

Aus Matthäus 5: 

Als Jesus das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er
setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Und er tat seinen Mund
auf, lehrte sie und sprach:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie
sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer
ist das Himmelreich.

Vaterunser

Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reichund die Kraft und die Herrlichkeitin Ewigkeit.
Amen.

Segen: 

Es segne uns und behüte uns der allmächtige und barmherzige
Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.

Abschluss: 

… Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen? Oder bin
ich nur das, was ich selbst von mir weiß? Unruhig, sehnsüchtig, krank,
wie ein Vogel im Käfig, ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer
die Kehle, hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe, zitternd vor
Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung, umgetrieben vom Warten
auf große Dinge, ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen, matt und bereit,
von allem Abschied zu nehmen?
… Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin,
Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott! (Dietrich Bonhoeffer)

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